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Race Driver: GRID

Spiel-Infos: Race Driver: GRID
Name: Race Driver: GRID (PAL)
Entwickler: Codemasters
Publisher: Codemasters
Erhältlich seit: 30. Mai 2008
Genre: Racer
Spieler: 1-12
Features:
720p/1080i/1080p, Xbox Live, 5.1, Force Feedback
Nachdem im vergangenen Jahr mit DIRT bereits die Traditionsserie „Colin McRae Rally“ (möge er in Frieden ruhen) eine Frischzellenkur erfahren hat, ist nun auch Codemasters zweites großes, benzingeschwängertes Baby an der Reihe. Race Driver: GRID ist der Nachfolger der hierzulande als DTM Race Driver bekannten Reihe und war ursprünglich vor allem für sein anspruchsvolles Gameplay mit Simulationsansprüchen bekannt. Wer DIRT gespielt hat, kann sich in etwa ausrechnen wie sich GRID nach der Designrevision spielt. Schnelle, unkomplizierte Arcade-Rasereien mit realistischem Schadensmodell haben den Anspruch eine authentische Fahrphysik zu simulieren ersetzt. Oberstes Gebot: Freude am Rasen.
Gewöhnungssache
Dies sorgt bei Veteranen zunächst für Irritation, denn Fahrphysik und Steuerung stellen sich derart arcadelastig dar, das selbst die versiertesten Rennspieler zunächst ins Schwimmen geraten werden. Die per Default aktivierten Fahrhilfen lassen sich zwar abschalten, wer sich dadurch ein realistischeres Fahrgefühl erhofft, wird aber enttäuscht werden. Die Rennen gestalten sich so zwar deutlich anspruchsvoller, der Spielspaß steigt aber nicht merklich, denn das schnelle Gameplay als auch die extrem direkte Steuerung erfordern jederzeit volle Kontrolle über das Vehikel und eben jene bleibt bei deaktivierten Hilfen etwas auf der Strecke. Habt ihr die eingängige Steuerung aber erst einmal verinnerlicht, geht sie locker von der Hand und fügt sich harmonisch ins Gesamtkonzept ein. Und dieses sieht vor allem zwei Dinge vor: Spielspaß und packendes Rennflair. Die Rechnung geht erstaunlich gut auf, die Kombination von vergleichsweise anspruchsvollem Schadensmodell, vielen Konkurrenten auf der Strecke und einem Geschwindigkeitsgefühl das jedes Blinzeln zum Verhängnis werden lässt, sorgen dafür, dass sich der Spieler als wahrer Rennfahrer fühlen kann, wenn er die PS-Schleuder elegant um Kurven zirkelt und Konkurrenten hinter sich lässt.

Der Weg zum Ruhm
Der umfangreiche Karrieremodus greift dieses Spielgefühl auf und spinnt die Illusion gekonnt weiter. Als Gründer eines eigenen Rennstalls ist es folglich eure Aufgabe die Spitze der Weltrangliste zu erfahren. Vor der Unterwerfung der gesamten Rennsport-Welt von Race Driver: GRID stehen aber zunächst über 40 Einzelmeisterschaften verschiedenen Umfangs. Die Spanne reicht von einem bis hin zu fünf oder mehr Rennen deren Rundenzahl ebenfalls stark variiert. Das Highlight der mit lediglich vier abzuschließenden Events etwas kurz geratenen Saison stellt jeweils das 24-Stundenrennen von LeMans dar. Anfangs noch als fahrender Legionär im Dienste verschiedener Rennställe mit kleinem Geld und wenig Ruhm abgespeist, winkt im späteren Spielverlauf das große Geld und natürlich eine riesige Portion Prestige. Während ersteres wie nicht anders zu erwarten vor allem dafür sorgt, dass sich eure Garage stetig mit neuen Karren füllt, spielt euer Ansehen für den Fortschritt auf dem Weg zur „Top of the Grid“ eine essenzielle Schlüsselrolle.
hr benötigt Ansehens-Punkte um neue Lizenzen einzuheimsen, welche euch für höhere Rennserien qualifizieren. Seid ihr auch hier erfolgreich, steigert ihr nicht nur das Ansehen des Teams deutlich, auch neue Sponsoren werden auf euch aufmerksam. Über die zweifelhafte ästhetische Wirkung der Herstelleraufkleber auf den eigenen Autos darf zwar debattiert werden, nicht zur Diskussion stehen aber die finanziellen Vorteile die sich ergeben, sofern ihr die Auflagen des Förderungswilligen erfüllt. Schnell übersteigen die Werbeeinnahmen das dotierte Preisgeld erheblich und werden so ganz wie im realen Rennsport zur Haupteinnahmequelle. Immer vorausgesetzt ihr bleibt erfolgreich.
Maximieren lassen sich die Erträge zusätzlich, indem ihr einen der freien Rennfahrer ins Team holt. Diese unterscheiden sich in ihrem Fahrvermögen sowie den finanziellen Ansprüchen stark voneinander und sollten solange fluktuieren, bis die passende Felge zum Reifen gefunden wurde. Die anfänglichen K.I.-Kollegen sind nämlich nicht besonders versiert und produzieren gerne mal den einen oder anderen Dreher, was Positionen und bares Geld kostet. Glücklicherweise stehen sie damit nicht allein auf weiter Flur. Je nach eingestelltem Schwierigkeitsgrad macht auch die großartige künstliche Intelligenz häufig Fehler und ist weit davon entfernt, derart statisch ihre Runden auf der Idealline zu drehen wie es beispielsweise in Gran Turismo 5 Prologue der Fall ist. Dies ist ein weiterer Grund dafür, dass die Rennen ausgesprochen spannend sind und mit ihrer ungekannten Dynamik förmlich mitreißen.

Globale Wagenwahl
Trotz der hohen Spieldauer wirken 15 Strecken und lediglich 45 verschiedenen Autos die Race Driver: GRID zu bieten hat auf dem Papier recht mau. Dafür, dass es nicht langweilig wird, sorgt die breite Fächerung der Karossen: Von europäischen F3-Boliden und Tourenwagen über die amerikanischen Muscle-Cars bis hin zu fernöstlichen Reisschüsseln von Nissan, Mazda, Subaru und Co. wird alles geboten, was der ernsthaftere Rennsport zu bieten hat. Natürlich reagiert jedes Fahrzeug anders auf Lenkbefehle, so dass sich stark differenzierte Einsatzgebiete ergeben. In japanischen Wagen stehen dem entsprechend auch öfter einmal Drift-Events auf dem Programm, während in westlichen Gefilden fast ausschließlich um Platzierungen gefahren wird.
Zeitmaschine
Wer kennt es nicht, nach zahllosen Runden höchster Konzentration hinter dem Steuer eines PS-Starrenden High-End Rennwagens reicht nur eine kleine Unaufmerksamkeit, um den Podiumsplatz und den Gesamtsieg in der Meisterschaft zu torpedieren. Auch Codemasters aktueller Beitrag zum Rennspielportfolio dieser Generation wäre von diesem Problem betroffen, hätte man sich nicht ein ebenso kleines wie geniales Feature einfallen lassen: Flashbacks.
Habt ihr euren Wagen mal wieder an die Wand gesetzt oder wurdet von einem allzu rabiat agierenden K.I.-Kollegen von der Strecke gestoßen, springt ihr per Druck auf die Back-Taste ins Instant Replay und analysiert zugrunde liegende Fehler der letzten Sekunden. Der Clou: Auf Wunsch steigt ihr an beliebiger Stelle der Wiederholung wieder ins Rennen ein und könnt den Fehler so ungeschehen machen. Die Befürchtung, dies könnte inflationärer Benutzung sei dank den umgehenden Verfall der virtuellen Rennkultur nach sich ziehen ist unbegründet. Je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad ist der Flashbackeinsatz auf wenige Male limitiert. Im Pro-Modus ist das Feature gar komplett deaktiviert und auch Neustarts sind während eines Rennens oder einer laufenden Meisterschaft nicht möglich. Unter Berücksichtigung dieser Prämisse sorgen die recht häufigen und langen Ladezeiten für das ein oder andere graue Haar, bedeutet doch jeder grobe Schnitzer Aufgabe und Neustart der Meisterschaft wozu umständlicherweise zunächst ins Karrieremenü gewechselt werden muss.
Ein Blick unter die Haube
Wirft man einen Blick unter die Motorhaube des Spiels kommt mit der Technik eine weitere Stärke zum Vorschein. Zum Einsatz kommt die aus DIRT bekannte NEON–Engine. Leicht modifiziert und umgetauft auf den Namen EGO, lässt sie auch im neuen Race Driver ihre Muskeln spielen. Erleichtert um das unbeliebte Tearing, das Spieler der hauseigenen Offroadhatz noch plagte, macht das Spiel mit seinen flüssigen 30 Bildern pro Sekunde eine ausgezeichnete Figur. Die detailliert gestalteten Fahrzeugmodelle sind ebenso überzeugend dargestellt, wie die vielfältigen Schäden an Blech, Lack und Glas. Die abwechslungsreichen Strecken stehen dem in nichts nach: Knackige Texturen, ansehnliches Lighting und zahllose Zuschauer erwecken nicht nur den Streckenrand zum Leben. Als grenzwertig empfand ich persönlich die musikalische Untermalung des Spiels, zumeist schallen euch unpassende Techno-Beats um die Ohren. Des Custom Soundtrack Features sei Dank, fällt dieser Kritikpunkt natürlich nur marginal ins Gewicht. Für ein Lächeln auf dem Gesicht von Auto- und Rennsportenthusiasten sorgen die starken Soundeffekte. Das Highlight bilden dabei die authentischen Geräusche die Schäden an der Karosserie verursachen. Jedes Schleifen, Klopfen und Hämmern schallt gut differenzierbar aus den Boxen. Auch die dynamischen Motorensounds passen sich der aktuellen Situation entsprechend immer passend in die Klangkulisse ein und sorgen dafür, dass man die schiere Kraft die hinter dem inbrünstigen Röhren eines amerikanischen V8 Big Blocks steckt, förmlich spürt. Die Kommentare von Team-Kollegen und Boxencrew während der Rennen nerven leider schnell, da sie sich sehr schnell wiederholen.

Der weltbeste Fahrer?
Wer den internationalen Vergleich nicht scheut und gerne gegen Kontrahenten auf der ganzen Welt antreten möchte, kommt natürlich ebenfalls auf seine Kosten. Ebenso flüssig und gut spielbar wie im Singleplayer treten online bis zu zwölf Spieler gegeneinander an und kämpfen meist ohne Rücksicht auf Verluste um den Sieg. Wer wert auf Fairness und Disziplin legt, sollte sich auf Rennen gegen Freunde beschränken, in der Spielersuche ist zumeist jeder sich selbst der Nächste. Absichtliches Rempeln und sonstige Unsportlichkeiten sind an der Tagesordnung. Da dies aber ein generelles Problem ist, spielt es bei der Bewertung natürlich keine Rolle. Lediglich einige Lags während der Testsessions muss sich GRID ankreiden lassen.
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